Die Vereinsgründung
Am 22. September 1900 war Rheingönheim noch eine selbständige Gemeinde, als sich 28 Bürger im Gasthaus "Zum Löwen" zur Gründung einer schießsportlichen Vereinigung versammelten. Initiator dieser Versammlung war der damalige Gemeindesekretär Franz Paul, welcher nach einstimmigem Gründungsbeschluss auch gleich zum 1. Schützenmeister gewählt wurde. Zweiter Schützenmeister war Heinrich Baumann. Man gab dem Verein den Namen "Zimmerstutzen-Gesellschaft 1900".
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Bewegte Jahre
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Nachkriegszeit Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands verboten die Alliierten zunächst die Schützenvereine ganz. So wurde ein Jahr nach Kriegsende und zwar am 22.5.1946 der Verein unter französische Militärkontrolle gestellt, sein Vermögen eingezogen und Fritz Leidenberger, ein ehemaliges Vorstandsmitglied, zur Ablieferung allen Bargeldes (602,75 RM) aufgefordert. Das Vereinsleben musste abermals "ruhen". Nachdem Schützenvereine wieder zugelassen wurden, hielten die Rheingönheimer am 7. Nov. 1951 im Lokal zum "Adler" ihre erste Mitgliederversammlung ab. Fritz Leidenberger, auf dessen Initiative die Versammlung zustande kam, wurde mit der Führung des Vereins beauftragt (die er bis Juni 1954 behielt). Man zählte noch 36 Mitglieder (anwesend waren 19), welche die Wiedergründung beschlossen. Die Einheitssatzung von 1935 wurde für ungültig erklärt und die alte Satzung von 1933 angenommen. Das Protokollbuch wurde wieder geführt. Die Eintragung ins Vereinsregister war am 7.12.1951. Die Entsperrung des Vermögens erfolgte am 28. 1.1952. Die Freigabe der Sportwaffen für Schützenvereine durch den Polizeipräsidenten war am 11.6.1952. Der Schießbetrieb konnte wieder aufgenommen werden. Auf Betreiben einiger Schützen wurde am 20.7.52 im Schützenhaus der SG Schifferstadt eine Versammlung abgehalten mit dem Ziel die Wiedergründung des "Pfälzischen Schützenbundes" in die Wege zu leiten. Teilnehmer aus Rheingönheim waren F. Leidenberger und O. Baumann. Auf der 1. Generalversammlung, am 19.4.1953 im Hotel Victoria in Ludwigshafen, wurde die Wiedergründung des "PSB" beschlossen. Das gab Auftrieb in der Schützenwelt und man wagte wieder für die Zukunft zu planen. Bereits 1955 übernahmen die Rheingönheimer eine große Aufgabe: Die Durchführung des "Pfälzischen Bundesschießens" . Die Vereinsführung war inzwischen zu Otto Baumann gewechselt, der mit Hilfe seiner Vorstandschaft dieses erste Bundesschießen nach dem 2. Weltkrieg erfolgreich über die Bühne brachte. Die Rheingönheimer hatten zum Erfolg der Veranstaltung noch das Glück, dass sie mit dem besten Schuss auf die Königsscheibe mit Emil Stichter den Bundesschützenkönig stellen konnten. Vor ihm hatte Otto Baumann beim damaligen Bundesschießen in Landau 1932 diese Würde erlangt. Ein drittes mal gelang dies Ralf Gröger beim Bundesschießen in Lambrecht 1969. |
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Entwicklung zum Sportverein Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte nicht mehr nahtlos an alte Traditionen angeknüpft werden. Mit dem politisch-gesellschaftlichen Umbruch begann sich der traditionelle Habitus der Schützenvereine zu verändern. Die Konsequenz war eine Entwicklung hin zum "Schießen" als Sport und Freizeitgestaltung, die sich auch bei den Rheingönheimern bemerkbar machte. |
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Bau einer eigenen Schießanlage
Die gelungene Durchführung des Bundesschießens 1955 und der Wechsel in das größere Vereinslokal "Zur Krone" mit Schießmöglichkeit im Saal brachte neue Mitglieder,
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Schwere Jahre des Aufbaus![]() ![]() Zunächst wurden 7 Luftgewehrstände im Innenraum geschaffen. Die Mitgliederzahl stieg ständig an, und die ersten sportlichen Erfolge stellten sich ein. Die Anlage wurde zu klein und der Ruf der Schützen nach Erweiterung, vor allem nach Kleinkaliber- und Pistolenständen, war von der Vereinsführung nicht mehr zu überhören. So verhandelte man in den nächsten Jahren mit der Stadtverwaltung wegen weiteren Geländeerwerbs. Man fand entsprechendes Verständnis und im Jahre 1962 hatte man einen Mietvertrag über eine Fläche von ca. 7500 qm mit der Stadt abgeschlossen. In den Folgejahren buddelte und baute man die Anlage in alle Richtungen weiter aus. Die finanziellen Voraussetzungen wurden zum Großteil durch Zuschüsse und Darlehen von Stadt und Sportbund geschaffen. Im Frühjahr 1963 zählte der Verein 124 Mitglieder. In diesem Jahr hob die Vereinsleitung die bisher geübte Pflicht auf, dass jeder Neueintretende 2 Bürgen benennen müsse. In dem folgenden Jahrzehnt, wurde unter der Führung von Hans Michaelis und dem Einsatz vieler Schützenbrüder, auf der "Baustelle Schützenhaus" ständig gewerkelt. Die am Baugeschehen Beteiligten waren von nun überall zugegen, wo ein Gebäude abgerissen wurde, um noch brauchbares Material zu finden und ins Schützenhaus zu schleppen. Daraus entstand, eine für die damalige Zeit, vorbildliche Standanlage. Doch auch die sportlichen Belange kamen in dieser Zeit nicht zu kurz. Im Oktober 1967 richtete die SG unter OSM Michaelis ein Turnier im Feldbogenschießen aus. Es fand auf der Gemarkung Altrips statt und hatte 85 Teilnehmer aus 5 Nationen. Am 31. Januar 1969 erfolgte in der Generalversammlung die Umbenennung des Vereins in "Sportschützengesellschaft 1900 e.V. Ludwigshafen-Rheingönheim" Zu jener Zeit zählte der Verein 275 Mitglieder. |
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Weitere Jahre der Entwicklung![]()
Das immer noch unter französischer Verwaltung (Sequester) stehende und von der Stadt verwaltete Nachbargrundstück mit der Schießanlage des ehemaligen "Kyffhäuser-Bundes" wurde freigegeben und im Juni 1970 an die SSG-Rheingönheim verpachtet.
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Mit Vertrauen in die Zukunft![]() ![]() Die nächsten Jahre waren gekennzeichnet durch den systematischen Ausbau und Fertigstellung in allen Bereichen. Nachdem 1980 das "Rheingönnheimer Straßenfest" ins Leben gerufen wurde, nahmen auch die Schützen daran teil. Die Vereinskasse konnte damit aufgefüllt werden und man begann mit dem Einrichten einer Küche, eines Geschäftszimmers, dem Ausbau der Toiletten usw. Seit 1981 hat sich für donnerstags ein regelmäßiger ehrenamtlicher Küchen- und Thekendienst etabliert. Die Einnahmen daraus tragen wesentlich zur Gesunderhaltung der Vereinsfinanzen bei. Auf Grund der Standkapazitäten und der Möglichkeit zur Beköstigung, verlegte der Pfälzische Schützenbund unter seinem Präsidenten LSM Grieshaber den größten Teil der Landesmeisterschaften nach Rheingönheim. Eine Herkulesaufgabe für die Rheingönheimer, die für einen reibungslosen Ablauf über einige Wochenenden für Hunderte Schützen zu sorgen hatten. Dank des familiären Klimas und unter Einbeziehung aller Familienmitglieder konnte die Aufgabe gemeistert werden. Mit der Wahl von Bernhard Lechner 1985 zum Oberschützenmeister und Johann Telle als 1. Schützenmeister setzte sich das Bestreben fort, die SSG Lu.-Rheingönheim eine Spitzenstellung einnehmen zu lassen. Es wurden 48 neue, elektromechanisch betriebene Zuganlagen für die Druckluftwaffen angeschafft. Das sogenannte "Wolpertsche Anwesen" (ehemaliges Schützenhaus der Kyffhäusser Kameradschaft) wurde abgerissen, das Gelände planiert und eine Rasenfläche zum Bogenschießen angelegt. 1988 wurde die komplette Renovierung des Schützenhauses vorgenommen. Der Fußboden im Schützenhaus wurde neu hergestellt, Zentralheizung eingebaut und eine Dachsanierung der Stände durchgeführt. Richard Knopf als Bauleiter und Adolf Katzenmeier als "technischer Assistent" haben unzählige Arbeitseinsätze auf der "Baustelle Schützenhaus" absolviert. Ein entscheidender Schritt zur Vereinssicherung gelang am 1.1.1990. Mit der Stadt Ludwigshafen konnte ein Erbpachtvertrag für die Dauer von weiteren 60 Jahren abgeschlossen werden. Nach Abschluss der umfangreichen Maßnahmen im Oktober konnte das 90-jährige Vereinsjubiläum mit einem Schützenfest begangen werden. Mit einer Festschrift, Preisschießen, und Live-Musik wurde zünftig gefeiert. Festredner war der damalige Oberbürgermeister der Stadt Ludwigshafen Herr Dr. Ludwig. |
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Im Wandel der Zeit
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100 Jahre SSG-Lu.-Rheingönheim
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Wechsel und Neuausrichtung
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Weiter mit Elan
Am 29.1.2008 wurde Bernhard Lechner im Amt bestätigt und Bernd Hafner als sein Stellvertreter in die Vorstandschaft gewählt. Auflagen des Umweltschutzes und die Aufnahme weiterer Disziplinen in die Sportordnung machten es notwendig, die vorhandenen Feuerwaffenstände entsprechend herzurichten.
So wurde im Jahr 2009 in die 50/100 Meter Anlage eine zusätzliche Schall- und Sicherheitsblende eingezogen. Die Kugelfänge wurden mit einer stabilen Abschlussmauer aus Beton versehen um den unkontrollierten Eintrag von Blei in das Erdreich zu verhindern.
Im Eingangsbereich wurde 2010 in Zusammenarbeit mit den "Ludwigshafener Wirtschaftbetrieben" die Außenanlagen, d. h. Hof mit Parkplatz neu hergerichtet. Dafür mussten ca. 100 qm nicht benötigtes Gelände an die Stadt zum Bau eines neuen Pumpwerkes abgetreten werden.
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Tradition Königsschießen Bis 1937 hat trotz regen Schießbetriebs bei der Schützengesellschaft Rheingönheim kein Königsschießen stattgefunden. Es war der "Schützenverein 1925" der sich der Zimmerstutzengesellschaft angeschlossen hatte, und mit Schützenkönig Richard Hesch am 4.2.1937 eine Königskette in den Verein einbrachte. Im November 1937 wurde der König mit dem Zimmerstutzen im Saal zum "Löwen" ausgeschossen. Schützenkönig damals war Eugen Fischer der zusammen mit Otto Gress die Königskette nach der Zwangsauflösung über die Kriegszeiten bis zur Wiedergründung rettete. Seit 1953 wird nun regelmäßig ein Königsschießen durchgeführt. |
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Erfolge im Sport
Seit 1967 machte der Verein durch schießsportliche Erfolge der Einzelschützen, wie auch der Mannschaften immer mehr auf sich aufmerksam.
Man begann sich in einen Schießsportverein der Spitzenklasse zu wandeln. Mit Hauptschießleiter Willi Frey und den Übungsleitern Horst Grossarth und
Hans Langner begann eine Ära von Erfolgen für die Rheingönheimer Schützen und Schützinnen. 1969 konnten sich Rheingönheimer zum ersten Mal in
die Liste deutscher Meister eintragen (siehe Tabelle "Deutsche Meisterschaften").
Eine Reihe von Turniersiegen machte unsere Pistolenschützen im südwestdeutschen Raum zu geachteten wie gefürchteten Gegnern.
In den Folgejahren gelang es die wertvollsten Wanderpreise nach Hause zu bringen. Und zwar den "Rhein-Neckar-Schild", den "Silbernen Colt"
der von der SG 1851 Lu. ausgeschrieben wurde, sowie den "Bogenschützen" und den "Fassboden" der SG Bad Dürkheim, den Pokal der "SG Flörsheim-Dalsheim" usw.
Durch die Übertragung der Deutschen Jugendmeisterschaft fand der Verein seine Würdigung durch den Deutschen Schützenbund. Eine Erfolgsgeschichte die sich bis heute fortgesetzt hat. |
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Stand der Dinge
Dank der Mitglieder, aus allen gesellschaftlichen Schichten, die sich in guten wie in schweren Zeiten für die "Schützensache" eingesetzt und zusammengehalten haben, konnte der Verein überleben.
Mit Abschluss der letzten Baumaßnahmen im Juli 2010 bietet sich der Verein in bestem Zustand dar. Er hat eine gute Ausgangsposition für die Zukunft auf sportlichem wie gesellschaftlichen Gebiet. Er bietet allen Bürgern, die das "Schießen" als Sport und Freizeitgestaltung sehen, eine entsprechende Sportstätte im Kreis der Schützengemeinschaft.
Dank der Schützen/innen, aus allen gesellschaftlichen Schichten, die in guten wie in schweren Zeiten stets zusammengehalten haben, ist eine echte Gemeinschaft entstanden.
Für die Zukunft bietet der Verein, auf sportlichem wie gesellschaftlichen Gebiet, allen Bürgern, die das "Schießen" als Sport und Freizeitgestaltung sehen, eine geeignete Sportstätte.
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